Positionierung des Landessportverbandes und der Sportjugend Schleswig-Holstein
zu den wachsenden antidemokratischen und rechtsextremistischen Tendenzen
Der Landessportverband (LSV) und die Sportjugend Schleswig-Holstein sowie die
LSV-Mitgliedsvereine und -verbände beobachten mit großer Sorge die Zunahme antidemokratischer
und menschenverachtender Verhaltensweisen sowie die deutlich erkennbaren Tendenzen zu
mehr Rassismus, wachsender Fremdenfeindlichkeit und offenem Antisemitismus − bis hin zur
Ausgrenzung von Menschen aus unserer Gesellschaft. Sowohl auf regionaler als auch auf nationaler
Ebene wird die freiheitliche demokratische Grundordnung immer wieder auf die Probe gestellt.
Die in den Satzungen, Ordnungen und Leitbildern unserer rund 2.600 Sportvereine und -verbände
festgeschriebenen Werte des Sports stehen im eindeutigen Widerspruch zur Programmatik jedweder
Form extremistischer Parteien und Bewegungen.
Der organisierte Sport in Schleswig-Holstein steht hinter den unumstößlichen Grundsätzen,
nach denen der Sport für eine starke und lebendige Gemeinschaft eintritt und eine Plattform
für gemeinsame Werte und Leidenschaften bietet. Die gemeinwohlorientierten Sportvereine und -verbände,
in denen Werte wie Fairness, Toleranz und Respekt nicht nur Schlagworte, sondern gelebte Praxis sind,
spielen als Akteure eine bedeutende, gestaltende und stabilisierende Rolle in unserer offenen Gesellschaft.
Wir alle stehen für Vielfalt, Chancengleichheit, Anerkennung und Wertschätzung – verankert in und
getragen von klaren demokratischen Werten.
Jegliche Form von Hass auf andere Menschen aufgrund ihrer Nationalität, Hautfarbe, Religionszugehörigkeit,
kulturellen Herkunft, Geschlechteridentität oder ihres sozialen Status hat im Sport in Schleswig-Holstein
keinen Platz. Das Motto „Sport für Alle“ hat selten zuvor eine wichtigere Bedeutung gehabt als in diesen Tagen.
Wir im organisierten Sport werden mehr denn je menschenverachtenden Haltungen und Handlungen aller
extremistischen Parteien, Gruppierungen und Bewegungen – aktuell vor allem der rechtspopulistischen und
rechtsextremen − deutlich entgegentreten und ihnen keinen Raum bei uns geben.
Gemeinsam mit unseren Vereinen und Verbänden treten wir für eine offene, vielfältige und demokratische
Gesellschaft ein. Wir appellieren an alle Bürgerinnen und Bürger, sich gleichermaßen dafür einzusetzen
und Flagge zu zeigen.
Kiel, 26. Januar 2024